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El rostro de la medusa

The Face of the Jellyfish
Eine bunte Collage eines Gesichts, dessen Partien aus unterschiedlichen Schwarz-Weiß- und Farbfotos zusammengesetzt ist.
© Gentil Cine SRL, Zona Audiovisual

Mi 22.02.
16:00

Dass der zweite Spielfilm der Argentinierin Melisa Liebenthal mit einem Zitat aus den „Duineser Elegien“ des mit existenziellen Ängsten befassten Rainer Maria Rilke beginnt, ist kein Zufall. Einfacher formuliert: Die junge Protagonistin Marina ist mit ähnlichen Beklemmungen konfrontiert. Das Problem ist ihr Gesicht. Eines Morgens wacht sie auf und erkennt sich selbst nicht wieder. Als sie ihrer Mutter auf der Straße begegnet, grüßt diese sie wie eine x-beliebige Fremde (trockener Humor gehört zur Rezeptur dieses Films). Marina stellt sich die Identitätsfrage: Wer ist sie? Definieren sie die elterlichen Gene oder ihr Personalausweis? Wird sie identifizierbar per Familienfoto? Anhand biometrischer Daten? Oder durch die Liebe derjenigen, die sie umgeben, ihr kolumbianischer Freund inbegriffen? Ist sie jetzt hübscher? (Liebenthals erster Spielfilm hieß LAS LINDAS [The Pretty Ones].) Der Film ist sparsam, budgetär wie formal. Trotzdem spielt er mit einfacher Computergrafik und 2-D-Animation und bebildert so die Suche Marinas, in deren Verlauf sie auch Zoos und Museen besichtigt, um sich mit anderen Formen zu vergleichen. Denn wie Rilke sagt: „Mit allen Augen sieht die Kreatur das Offene.“ (Luciano Monteagudo)

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